Gestern haben wir die Kolleg*innen vom KVB Lager in Nieder Olm besucht. Dort wurde gestern im Zuge der Tarifverhandlungen im Handel gestreikt. Von den 70 Kolleg*innen sind nur wenige ins Lager gegangen. Die Streikbeteiligung lag zum wiederholten Mal bei etwa 90 Prozent. Sie fordern 4,8 Prozent mehr Lohn und eine Laufzeit von 12 Monate. Eine mehr als berechtigte Forderunge, wenn man bedenkt, dass die Edeka Gruppe im letzten Jahr 61 Milliarden Euro Nettoumsatz gemacht hat.

Die Kolleg*innen vom KVB Lager zeigen sich kämpferisch und wollen ihjren Arbeitsplatz nicht kampflos aufgeben.

Für die Kolleg*innen beim KVB Lager geht es aber nicht nur um ihre Löhne, sondern auch um ihren Arbeitsplatz. Nach der Übernahme durch Edeka vor etwa fünf Jahren soll das Lager Ende des Jahres wieder verkauft werden, ein neuer Eigentümer ist noch nicht öffentlich bekannt. Viele vermuten jedoch, dass der Käufer bereits feststeht, dies aber erst so kurzfristig wie möglich bekannt machen will. Dies würde Sinn ergeben da die Kolleg*innen zur Zeit fest organisiert sind und einen kämpferischen Betriebsrat haben. Desto länger eine Weiterbeschäftigung unklar bleibt, desto größer ist der Druck auf die Beschäftigten eine neue Stelle zu suchen. Es wäre auch nicht das erste Mal, dass die Arbeitgeberseite versucht den Widerstand der Belegschaft zu brechen. Wiederholt wurden aufmüpfige Kolleg*innen gemobbt und falschen Anschuldigungen ausgesetzt. Umso wichtiger ist es, dass sie Solidarität erfahren. Wir rufen daher dazu auf, sich solidarisch mit den Kolleg*innen zu zeigen und ihnen den Rücken im Kampf um ihren Arbeitsplatz zu stärken!Das KVB Lager zeigt aber auch die Absurdität des Kapitalismus. Als Edeka das Lager übernahm, versuchte sie schon die Kolleg*innen rauszuekeln um es schnellstmöglich weiterzuverkaufen. Deshalb wurde das Lager von Edeka nicht benutzt. Ein Jahr lang hatten die Angestellten deshalb keine Arbeit und streiften durch leere Regale. Edeka hat wohl gehofft, dass sie dann gefrustet kündigen. Doch für viele würde das bedeuten einen sehr viel schlechter bezahlten Job woanders annehmen zu müssen. Im Kapitalismus ist es legitim ein Jahr lang ein völlig intaktes Lager leer stehen zu lassen, solange es den Interessen eines Konzerns entspricht. So wird wieder einmal deutlich, dass es dringend notwendig ist die gesellschaftlichen Produktionsmittel unter demokratische Kontrolle zu stellen und nach den tatsächlichen Bedürfnissen der Bevölkerung auszurichten!

Wir kämpfen für:

🚩Solidarität mit den Kolleg*innen im KVB Lager und im Handel!

🚩Für die volle Durchsetzung der Forderungen, 4,8 Prozent bei 12 Monaten Laufzeit!

🚩Für die Übernahme aller Beschäftigten beim KVB Lager ohne Abwertung der Arbeitsplätze!

🚩Falls kein Eigentümer für das Lager gefunden werden kann, sollte der Staat das Lager übernehmen und die Kolleg*innen zu gleichen oder besseren Bedingungen weiterbeschäftigen!

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