Während momentan durch die Corona-Krise viele nur noch Kurzarbeitergeld erhalten (60% des Nettolohns) oder ihren Job verlieren, steigen die Mieten weiter. So haben in Mainz beispielsweise die Mieter*innen der 124 Wohnungen von Wohnbau eine Mieterhöhung um 15% zum 1. Juni erhalten (nicht zu verwechseln mit der städtischen Wohnbau). Vonovia hat einem Teil der 1400 Wohnungen eine Mieterhöhung um bis zu 15% zum 1. April verschickt. Zuvor hatte die städtische Wohnbau Mieterhöhungen verschickt, die aber zum Glück zurückgenommen wurden, aufgrund von Druck seitens der Linksfraktion im Stadtrat. Dennoch können auch hier noch Mieterhöhungen zu einem späteren Zeitpunkt folgen.
Während in den bürgerlichen Medien von allen Seiten gepredigt wird, dass wir im Zuge der Corona-Krise alle im selben Boot sitzen, zeigt sich, dass genau das Gegenteil, der Fall ist. Das viel herbeibeschworene „Wir“ gibt es nämlich gar nicht. Während die Mehrheit der Bevölkerung gerade weltweit die Last der Krise stemmt, schaufeln die großen Immobilienbesitzer, Konzernvorstände und Aktionäre weiter Millionen von Euros. Die lohnabhängige Bevölkerung soll finanzielle Schwierigkeiten zur Eindämmung der Corona-Pandemie hinnehmen, während die Konzerne weiterhin ihre Profite maximieren. Plötzlich sind auch Milliarden an Euros da, um Konzerne zu retten, während uns Jahre lang erzählt wurde, es gibt kein Geld für mehr z.B. öffentlichen Wohnraum oder für mehr Geld in der Pflege.
Die verschickten Mieterhöhung zeigen uns umso mehr wofür wir schon lange kämpfen, nämlich dass Wohnungsbaugesellschaften enteignet und unter demokratische Kontrolle gestellt werden müssen. Wir fordern, dass die Mietzahlungen während der Corona-Krise ausgesetzt werden und alle Mieterhöhungen zurückgenommen werden. Desweiteren fordern wir eine reine Kostenmiete, ein staatlich finanziertes Wohnungsbauprogramm und die Deckelung aller Mieten auf 5€/m².
Weitere Forderungen und unseren Aufruf zu unserer letzten Kampagne für bezahlbaren Wohnraum findet ihr hier: