Vom 18.-19. Januar findet in Trier die nächste Landesmitgliederversammlung der Linksjugend [’solid] Rheinland-Pfalz statt. Dort wird unter anderem ein neuer Landessprecher*innenrat gewählt. Unser Genosse Max Klinkner wird wieder für diesen kandiideren. Beim Basisgruppentreffen am 07.Januar wurde einstimmig beschlossen, dass wir seine Kandidatur untersützen und dies veröffentlichen.

„Liebe Genoss*innen,

ich bin Max aus Mainz, 24 Jahre alt und studiere aktuell Soziale Arbeit. Seit Ende 2014 bin ich Mitglied bei der linksjugend [‘solid] und seit 2015 am Aufbau der Basisgruppe Mainz beteiligt. Außerdem bin ich aktiv im Bundesarbeitskreis Revolutionäre Linke, mache bei der DGB Jugend Rheinland-Pfalz/Saar als Teamer bei Berufsschultouren mit, meine Gewerkschaft ist ver.di und ich bin Mitglied der Sol – Sozialistische Organisation Solidarität.
Bereits die letzten zwei Jahre war ich Teil des Landessprecher*innenrats, weswegen ich diese Arbeit gerne fortführen möchte, um den Aufbau des Landesverbandes kontinuierlich fortzusetzen und unsere Arbeit weiter auszubauen. Ein sozialistischer Jugendverband ist wichtiger denn je.

Der Kapitalismus steckt in einer tiefen Krise. Überall auf der Welt sind große Massenproteste ausgebrochen, die sich vorrangig gegen die jeweilige Regierung und die Herrschenden richten. In Frankreich sind die Gelbwesten seit über einem Jahr auf der Straße und fordern zusammen mit den Gewerkschaften den Rücktritt von Macron. In Chile entbrannte massiver Widerstand gegen geplante Fahrpreiserhöhungen, welcher sich schnell gegen die gesamte neoliberale Politik richtete. Im Iran führen die Gewerkschaften und Arbeiter*innen seit Monaten Kämpfe und streiken gegen das Regime. Auch in Deutschland befinden sich die bürgerlichen Parteien in einer tiefen Legitimationskrise und es gibt in weiten Teilen eine große Unzufriedenheit mit der herrschenden Politik. Wir müssen Solidaritätsaktionen mit den internationalen Protesten organisieren, auf diese aufmerksam machen und mit den Kämpfen und Bewegungen in Deutschland verknüpfen. Der Sozialismus wird nur international zu gewinnen sein.
Alle Anzeichen deuten gerade auf eine neue Wirtschaftskrise. In Saarbrücken bei Halberg Guss sollen 1000 Arbeiter*innen entlassen werden, in Kaiserslautern wurde bei Adient die Nicht-Übernahme von Azubis sowie Entlassungen angedroht, in der Auto- und auch Chemieindustrie wird es zu massivem Stellenabbau kommen. Als sozialistischer Jugendverband müssen wir einen besonderen Fokus unserer Arbeit auf solche Kämpfe legen. Dazu sollten wir als Landesverband Solidaritätsaktionen bei Entlassungen, Streiks etc. durchführen in Form von Stellungnahmen, Soli-Bildern, den Besuch von Streikposten und Veranstaltungen mit Kolleg*innen. Alle Genoss*innen sollten dabei auf Auseinandersetzungen bei ihnen vor Ort achten und sich mit dem LSp*R in Kontakt setzen. Auch bei landesweiten Veranstaltungen wie der Sommer-LMV und dem Bildungswochenende sollten Themen wie Arbeitskämpfe, Ausbildung und Gewerkschaftsarbeit behandelt werden. Ich würde es ebenfalls anstreben unseren Kontakt zu den Gewerkschaften, im Besonderen zu deren Jugendorganisationen, auszuweiten.

Am 20. September demonstrierten 1,4 Millionen Menschen in Deutschland gegen die Klimakrise. „Fridays for future“ hat eine neue Generation an Jugendlichen politisiert und viele haben ihre ersten Demonstrationen besucht. Auch wenn dies eine positive Entwicklung ist, ist die Führung und die aufgestellten Forderungen zu tiefst kleinbürgerlich geprägt und vom propagierten „system change“ ist nicht viel zu spüren. Ich setze mich dafür ein, auch weiterhin als linksjugend in die aktuellen Klimaproteste zu intervenieren und unsere sozialistischen Forderungen in die Bewegung hineinzutragen. Die Forderungen nach u.a. Enteignung der Energiekonzerne und Überführung in Gemeineigentum unter demokratische Kontrolle und Verwaltung durch die Beschäftigten, Gewerkschaften und die arbeitenden Bevölkerung und die Umstellung der Produktion auf eine demokratische Planwirtschaft müssen von uns konsequent eingebracht und verteidigt werden. Von diesen antikapitalistischen Ansätzen dürfen wir uns nicht abbringen lassen, wenn wir wirklich einen Ausweg aus der Klimakatastrophe aufzeigen und nicht, wie viele andere, Selbstgeißelung und Konsumverzicht predigen wollen. Gleichzeitig müssen wir auch immer einen Fokus auf die Arbeiter*innenklasse und die Gewerkschaften legen. Der Ausstieg aus der Kohle und die Umstellung auf erneuerbare Energien darf nicht auf Kosten der Beschäftigten gehen, sondern soll von den Verursachern getragen werden: Den Chefs von RWE und Co.!

In Berlin hat die Kampagne „Deutsche Wohnen und Co.“ breite Unterstützung. Das ist eine sehr gute Entwicklung, die wir weiter aufgreifen müssen. Auch in Rheinland-Pfalz ist die Wohnungsfrage in vielen Städten ein großes Thema. Ich spreche mich dabei für eine Aktionsreihe zu diesem Thema aus, wobei wir in allen dafür relevanten Orten Veranstaltungen, Infostände und Verteilaktionen durchführen. Dafür bietet der beantragte Mietenflyer eine ideale Grundlage. Generell können solche landesweiten Aktionsreihen die Arbeit und Außenwirkung des Landesverbandes verstärken. Ein ebenfalls gutes Thema für eine solche Aktionsreihe wäre der „ÖPNV zum Nulltarif“. Wir haben bereits im letzten Jahr einiges an Material erstellt und auch in „Bündnis Bildungsticket“ der DGB Jugend mitarbeiten. Ebenso wären landesweite Aktionen und Veranstaltung zum Frauenkampftag am 8. März auch dieses Jahr wieder ein wichtiges Thema für unseren Jugendverband.

Um all diese Themen weiter voranzubringen und den Landesverband und die Basisgruppen aufbauen zu können, hoffe ich auf eure Unterstützung und aktive Mitarbeit im neuen Jahr. Der Kapitalismus hat uns und unserer Klasse nur Elend, Krieg und Ausbeutung zu bieten. Wenn wir wirklich soziale Verbesserungen für alle erzielen wollen, müssen wir das Problem bei der Wurzel packen und diesen überwinden. Kleine Reformen werden uns dabei nicht viel weiterbringen, auch wenn wir natürlich für jede Verbesserung im Hier und Jetzt kämpfen. Deswegen brauchen wir einen starken, sozialistischen Jugendverband, der an der Seite der Gewerkschaften und sozialen Bewegungen kämpft und überall sozialistische Ideen und Forderungen hineinträgt.

Solidarische Grüße
Max Klinkner“

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