Solidarität mit den Protesten der Lehrer*innen und ehemaligen Lehrer*innen im Iran!

Für den 14.2. rufen noch arbeitende und pensionierte Lehrer*innen im
Iran zu landesweiten Protesten auf. Bisher wurden Proteste in den
Städten Sanandaj, Saqez, Merivan, Khoramabad, Ardebil und Isfahan
angekündigt. Bei diesen Protesten gehen die Aufrufenden für eine Reihe
seit langem überfällige Forderungen auf die Straße.
Im Mittelpunkt steht dabei die Forderung zur bedingungslosen Freilassung aller ihrer im Gefängnis sitzenden Kolleg*innen.
Weitere Forderungen sind wie folgt:
Die Erhöhung der Lehrergehälter über das Armutsniveau. Nachdem es in
den letzten Jahren keinerlei Lohnerhöhungen und dazu seit über einem
Jahr eine krasse Inflation gab, ist dies heute eine bittere
Notwendigtkeit.
Eine Gesundheitsversorgung, die allen Menschen im
Iran zu gute kommt, was momentan auf Grund massiver Privatisierungen
keinesfalls gegeben ist.
Eine freie und qualitativ hochwertige
Bildung, die den Kindern aller ethnischen und religiösen Gruppen im Iran
gleichwertig zugänglich sein muss!
Die Proteste setzen sie sich
für ein sofortiges Ende der Privatisierung von Schulen ein. Ebenso
werden Sicherheitsstandards an den Schulen gefordert.
Die Proteste
wehren sich explizit gegen die Unterschlagung von Versicherungsfonds die
von Fällen krasser Korruption begleitet werden und fordern, dass diese
Praxis sofort beendet und die Täter*innen bestraft werden müssen. Dazu
gehört auch die sofortige Rückzahlungen der unterschlagenen Fonds und
die auszahlung der Renten.
Hinzu kommt, die Forderung nach einem Ende der Militarisierung von Schulen und dem Ende der Repressionen gegen Aktivist*innen.
Gerade die Forderungen nach freier, flächendeckender Gesundheitsversorgung und Bildung sollten auch allen Linken in Deutschland ein Begriff sein, denn hierfür kämpfen auch wir seit Jahren. Auch die linksjugend[’solid] kämpft, gemeinsam mit zahlreichen Bündnispartner*innen aus dem linken Spektrum, unter anderem für genau diese Ziele. Auch der Kampf gegen die Privatiserung der Bildung ist ein Dauerthema für Linke in Deutschland.
Beachtenswert bei den anstehenden Protesten im Iran ist, dass sich die Lehrer*innen hier auf vorbildhafte Art und Weise auch offensiv für die Interessen ALLER ihrer Schüler*innen einsetzen. Für uns sind sie damit ein Paradebeispiel gelebter Klassensolidarität, von genau der Art die geeignet und notwendig ist, diese Forderungen auch wirklich umzusetzen!
Wir schließen uns den Forderugen an und rufen Alle die dies auch tun dazu auf, sich solidarisch zu zeigen. Jedes noch so kleine Zeichen der Solidarität hilft der Arbeiter*innenbewegung im Iran! Für die inhaftierten Kolleg*innen und Genoss*innen kann selbst einfaches Solifoto die Welt bedeuten – wir leiten entsprechendes Material auch gern weiter!
Außerdem fordern wir:
Eine sofortige Freilassung aller politischen Gefangenen!
Ein Ende der Folterungen von Aktivist*innen und politischen Gefangenen!
Eine Solidaritätskampagne der linksjugend[’solid], DIE LINKE und des DGB!
Nieder mit dem iranischen Regime und den Aufbau eines sozialistischen Iran!