Am 23.11. waren wir mit Genoss*innen aus Bad Kreuznach, Alzey und
Zweibrücken in Bretzenheim (Nahe), um am Mahnmal „Feld des Jammers“
gegen eine Trauerveranstaltung zum „Heldengedenken“ von Neonazis zu
demonstrieren. Diese erschienen mit etwa 25 Personen und einer großen
Reichsflagge.
Wir nahmen an der Gegenveranstaltung „Meile der
Demokratie“ teil, welche vom Bündnis Kreuznach für Vielfalt ins Leben
gerufen wurde. Auf dieser Veranstaltung gab es ein buntes Programm mit
Poetry Slams, Essensständen etc. Unsere
Genoss*innen aus Bad Kreuznach hatten dort auch einen Stand und
verteilten Flyer und Sticker. Nachdem die Nazis ihre Kränze niedergelegt
hatten, wurde eine Kundgebung mit mehreren Redebeiträgen am Mahnmal
abgehalten, unter anderem vom rheinland-pfälzischen Innenminister
Lewentz.
Obwohl die Veranstaltung ein gutes Zeichen für gesellschaftliche Vielfalt setzte, möchten wir auch Punkte kritisieren:
Wir wurden aufgefordert, unsere Fahnen nicht zu zeigen, da Parteifahnen
auf der Meile für Demokratie verboten seien. Die Linksjugend [´solid]
ist parteiunabhängig, abgesehen davon finden wir es seltsam, uns einen
Stand mit Infomaterial zu genehmigen, aber nicht unsere Fahnen.
Außerdem wurde in allen Redebeiträgen von Politiker*innen darauf
hingewiesen, dass rechts- und linksradikale gleichermaßen gefährlich
seien und man sich ihnen entgegenstellen müsste. Durch solche Thesen
wird nicht nur die Gefahr durch die Faschisten verharmlost, sondern auch
das eigentliche Problem vollkommem vertuscht. Die politische Rechte
versucht nämlich durch ihre Hetze die arbeitende Bevölkerung zu spalten.
Dadurch profitieren vor allem die Reichen. Als Sozialist*innen stehen
wir aber im Gegensatz dazu immer auf der Seite aller einfachen Menschen,
egal welche Hautfarbe sie haben, und kämpfen für ein besseres Leben
jenseits von Kapitalismus und Ausbeutung.
Insgesamt sind wir aber zufrieden mit dem Tag und bedanken uns bei allen, die gegen die Rechten demonstriert haben. Es war außerdem schön zu sehen, dass die Nazis mit 25 deutlich weniger mobilisieren konnten als erwartet.
