Marielle Franco war 38 Jahre jung, als sie in der Nacht vom 14. März 2018 in Rio de Janeiro durch 9 Schüsse getötet wurde. Bei diesem feigen Attentat gegen eine engagierte Kommunalpolitikerin und Präsidentschaftskandidatin starb ebenfalls ihr Fahrer und eine weitere Person, Marielle’s Assistentin, wurde schwer verletzt.

Dieser Mord ist nicht nur eine an sich abscheuliche Tat, die Aufgrund der vielen Schüsse nicht zufällig einer Hinrichtung gleicht. Er ist auch ein Angriff auf jede*n Aktivist*in der/die für die Rechte und Gleichbehandlung von LGBTIQ und nicht-Weißen in Lateinamerika kämpft. Damit ist er auch ein Schlag gegen alle demokratischen Rechte insgesamt.
Marielle setzte sich explizit für die Rechte von Frauen, Schwarzen, LGBTIQ und Arbeiter*innen ein. Sie selbst war schwarz und lebte in einer lesbischen Beziehung.
Dass ausgerechnet sie das Ziel eines solchen Anschlags wurde, dürfte kaum ein Zufall sein, und ein Zusammenhang zwischen ihrer Identität, ihrem Engagement und sowohl ihrer Ermordung als auch deren besonderer Brutalität ist so gut wie sicher.
Schon seit Beginn der LGBTIQ-Bewegung wird immer wieder deutlich, dass deren Mitglieder umso übler diskriminiert werden wenn sie Dunkelhäutig sind; dies führte schon 1969 in New York zum Stonewall-Aufstand. Auch Marielle, die im Stadtparlament von Rio saß, kam aus dieser Szene und wurde von der linken Partei PSOL als Präsidenschaftskandiatin aufgestellt. Damit hatte sie die Chance, ihren Kampf auch auf der nationalen Ebene zu führen und wirklich etwas zu ändern, nicht nur in Rio, sondern in ganz Brasilien! Genau deshalb musste sie sterben: weil sie sich an exponierter Stelle für die natürlichen Rechte von Menschen einsetzte, die von den selbstverständlichsten Rechten ausgeschlossen werden und deren Gleichbehandlung durch die Kräfte der Reaktion umso aggressiver bekämpft werden.
Am schlimmsten jedoch ist, dass Teile des Staatsapparats selber zu den Hauptverdächtigen in Marielle Francos Ermordung gehören. Die tödlichen Kugeln scheinen aus einer Dienstwaffe der Polizei zu stammen; dazu passt, dass Marielle sich besonders gegen polizeiliche Repressionen gegen die arme Bevölkerung in den Favelas einsetzte und sich damit sicher keine Freunde bei den Behörden gemacht hat.
Der Kampf, den Marielle Franco führte muss weiter gehen, jetzt erst recht! Es gibt dabei nur die Ketten zu verlieren, Solidarität mit allen Aktivist*innen, die für die Rechte der Unterdrückten kämpfen! Solidarität mit den Genoss*innen der PSOL und der LSR!
Marielle presente!
Hoch die Internationale Solidarität!