Am Sonntag fand in Wiesbaden eine Demonstration mit dem Titel „Hand in Hand gegen die Gewalt auf unseren Straßen“ statt, welche von den rechtspopulistischen Gruppen „Hand in Hand Wiesbaden“, „Beweg was Mainz“ und „Frauenbündnis Kandel“ organisiert wurde. Wir standen diesen Gruppen, wie wir es regelmäßig in Mainz tun, entgegen, um ihnen zu zeigen, dass auch in Wiesbaden kein Platz für rassistische Hetze und Fremdenfeindlichkeit ist. Obwohl keine Gegendemonstration angemeldet war, stieg die Anzahl der Gegendemonstrant*innen schnell auf ca. 80-90 Antifaschist*innen. Auf der anderen Seite standen anfangs ca. 50-60 Leute, davon 2 der „Identitären Bewegung“ , aber die Anzahl nahm nach vielen Pausen langsam ab, während unsere Zahl relativ konstant blieb.
Es gab mehrere Reden voller rassistischer Äußerungen, wie zum Beispiel die Gleichstellung Adolf Eichmanns, des Leiters der Organisation der Deportation der Juden, welcher mit gefälschten Flüchtlingspapieren 1945 nach Griechenland floh und Ali B., dem Mörder der 14-jährigen Susanna, mit der Begründung, dass beide illegale Flüchtlinge seien. Außerdem gab es eine hetzerische Rede des 61-jährigen Ernst Krahns, in der immer wieder über Muslime und Migrant*innen gehetzt wurde.
Er spielte außerdem ein Lied, welches eine Anlehnung zu dem Demoruf „Say it loud, say it clear: refugees are welcome here!“ sein sollte. In den Strophen werden rassistische Äußerungen wie: “Wir brauchen keine Neger mehr, es sind schon viele da. Und ihr habt doch noch so viel Platz in eurem Afrika.“ und „Wir wollen keine Messer, wir wollen keine Gewalt, wir wollen in Frieden leben, macht euch doch selber kalt!“ getätigt, woraufhin im Refrain gesungen wurde: „Say it clear and say it loud: Rapefugees go home and out“. Diese Strophen mit diesem Refrain sollen die Menschen dazu bringen, die Flüchtlinge und Muslime als Schuldige für alle Gewalt darzustellen. Es wurde mehr als deutlich, dass sich das Bündnis keineswegs wie behauptet, gegen jegliche Gewalt richtet, sondern ausschließlich gegen Muslime hetzt. Vor allem mit dem Kofferwort „Rapefugees“ wird diese Absicht sehr deutlich gemacht.
Wir stellen uns jeglichen rassistischen und menschenverachtenden Äußerungen in den Weg! Egal ob in Wiesbaden, Mainz, Alzey und anderswo. Hoch die Internationale Solidarität!