Am 08.05.2017 ist die Wut in dem Township Eldorado Park explodiert. Und hat sich auf der Straße Massenprotesten gegen die verheerende soziale Situation in diesem Township, ausgedrückt. Dies Situation in diesem Township und auch in denen um die Stadt Gauteng herum sieht wie folgt aus. Es gibt viel zu wenige Wohnungen, was dazu führt, dass die Vorhandenen völlig überbewohnt sind. Außerdem gibt es eine sehr hohe Kriminalitätsrate, die auf die hohe Arbeitslosigkeit in den Townships zurück zu führen ist. Weitere Probleme, die mit den Obengenannten in Verbindung stehen sind ein hoher Konsum von Drogen und die Gewalt gegen Frauen die in den Townships grassiert. Das interessante an den Protesten ist, dass sie in Townships stattfinden, die von der Bevölkerungsgruppe „Colouredpeople“ bewohnt werden. Dies ist die Bevölkerungsgruppe die unter dem Apartheitsregime genau so rassistisch ausgegrenzt wurde, wie die Schwarze Bevölkerung, da sie nicht „weiß genug“ war. Und heute wird sie von der mehrheitlich schwarzen ANC Regierung genau so ausgegrenzt, verändert hat sich nur, dass sie jetzt nicht „schwarz genug“ ist.
Das die genannten Townships sich jetzt gemeinsam in den Kampf bewegen markiert ein neues Niveau der politischen Auseinandersetzung um mehr Wohnungen, die Bekämpfung von Drogenkonsum, Gewalt gegen Frauen und eine hohe Kriminalitätsrate und generell eine bessere Zukunftsperspektive für die Townships. Besonders betont werden muss der eintreten dieser Schicht in diesen Kampf weil er vorher größtenteils von den Menschen Geführt wurde, die in Townships leben, wo die verarmten schwarzen Wohnen. Das bedeutet, das jetzt alle verarmten Seite an Seite kämpfen. Dies kann dabei helfen, dass rassistische Vorurteile in den Köpfen der Menschen zurückgedrängt werden können, weil sie merken, dass es gemeinsame Interessen und einen gemeinsamen Gegner, gegen den diese durchgesetzt werden müssen gibt. Es werden auch bereits erste praktische Schritte in diese Richtung getan und zwar in dem, Aktivist*innen Strukturen aufbauen, durch die die Proteste Landesweit vernetzt werden sollen. Das heißt das gemeinsam diskutiert werden kann was konkret gefordert wird und wie man Proteste in den Verschiedenen Townships koordinieren kann. Dies ist ein wichtiger Schritt um die Proteste zu organisieren und ihnen so noch mehr Kraft zu verleihen. Und zu verhindern, dass es im Nachgang der Proteste wieder zu Plünderungen kommt, welche die Mehrheit der protestierenden Menschen richtiger Weise intuitiv ablehnen. Die Ablehnung ist deswegen wichtig, weil solche Handlungen von der bürgerlichen Presse immer gegen solche Massenbewegungen genutzt werden. Trotz der Plünderungen, zu denen es in Eldorado Park, kam ist der Großteil der Bevölkerung mit den Protesten solidarisch.
Wir sind auch mit diesen Protesten solidarisch und stehen im Kampf um soziale Verbesserungen klar auf der Seite der gerade in den Townships entstehenden Bewegungen. Außerdem finden wir es wichtig zu betonen, dass es revolutionäre Kräfte gibt, die in diese Bewegungen eingreifen und den Versuch unternehmen sie mit den Kämpfen die gerade im gewerkschaftlichen Bereich ablaufen zu verbinden. Und dafür werben, dass ein Massenpartei aufgebaut wird, die auf Basis eines revolutionären – sozialistischen Programms, alle kämpfe die gerade in Südafrika stattfinden vereinen kann und die Kämpfenden davon überzeugt, dass diese Kämpfe nur dann alle gemeinsam gewonnen werden können, wenn der Kapitalismus überwunden wird. Dem ist so, weil dieser in einer tiefen Krise steckt und damit insbesondere in Südafrika nicht mal mehr die für ein menschenwürdiges Leben notwendigen Bedingungen bieten kann.

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